Der Bürgermeister empfing uns mit den Worten: "Ich weiß schon warum sie kommen." Und er war dabei einem Kind nicht unähnlich, dass weiß was in seinem Weihnachtspaket ist. "Ich wäre ohnehin in den nächsten Tagen bei ihnen vorbei gekommen." So so, immerhin, in den nächsten Tagen. Wäre es nicht normal gewesen, uns VOR seiner Entscheidung gegen die Gemeinschaftsunterkunft zu kontaktieren? Ach nein, im Gegenteil: Als nächstes mussten wir uns anhören, wie enttäuscht der Herr Bürgermeister war, dass wir ihn nicht informiert haben, bevor wir dem Kreis unser Haus anboten.
Auf meine etwas ungehaltene Frage, warum und auf welcher Grundlage ich erstens den Bürgermeister fragen muss, an wen ich mein Haus vermiete und zweitens der Bürgermeister überhaupt etwas untersagen kann, bekamen wir nur ein Gemurmel von wegen "im Zuge einer Nutzungsänderung wir der Bürgermeister um Stellungnahme geben...usw. ect. pp." Um dann mit dem Satz zu schließen: "Jetzt haben wir die Straße so schön neu gemacht, der neue Vulkanradweg führt direkt an ihrem Haus vorbei und dann kommen sie und wollen da ein Aslyantenheim machen" Das war es also, er will kein Asylantenheim und nicht, dass die Pension für den, nicht vorhandenen, Tourismus erhalten bleibt!
Mir verschlug es die Sprache. Ich wollte nicht glauben, was ich da gehört habe. Und das von einem Genossen! Hat er Angst, dass die Flüchtlinge "seine" neue Straße verschmutzen oder gar beschädigen? Ist es für Radfahrer unzumutbar an einer Gemeinschaftsunterkunft vorbei zu radeln?
Bevor ich dazu etwas sagen konnte, fuhr der Bürgermeister fort: "Um es kurz zu machen: Heute Nachmittag kommt der Sozialdezernent, der Herr Betschel-Pflügel, her und dann finden wir eine Lösung"
Nun, wenigstens haben wir erreicht, dass das Agreement zwischen Bürgermeister und Landkreis keinen Bestand mehr hat.
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